Zeckenschutz für Hunde

Zecken sind vorwiegend von März bis Oktober ab 7° C, in Wiesen, Wäldern und feuchten Gebieten aktiv. Aber auch bei milden Wintern muss man mittlerweile auf einen passenden Zeckenschutz achten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hunde zu schützen. Wir haben für euch die gängigsten Methoden mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen zusammen gefasst. 

Spot-On-Präparate (z. B. Advantix, Frontline, Effipro)

 

Wirkung: Wird auf die Haut aufgetragen und verteilt sich über den Fettfilm der Haut.

 

Vorteile:

  • Einfache Anwendung
  • Schutz für 2–4 Wochen
  • Wirkt oft auch gegen Flöhe und Mücken

Nachteile:

  • Manche Hunde reagieren allergisch (Hautreizungen)
  • Muss regelmäßig erneuert werden
  • Hund darf nach dem Auftragen nicht sofort baden oder schwimmen

Zeckenhalsbänder (z. B. Seresto, Scalibor)

Wirkung: Gibt langsam Wirkstoffe an die Haut ab, die Zecken abwehren und abtöten.

 

Vorteile:

  • Langzeitwirkung (bis zu 8 Monate)
  • Schutz vor mehreren Parasitenarten

Nachteile:

  • Kann Hautreizungen verursachen
  • Manche Hunde tolerieren Halsbänder nicht gut
  • Gefahr, dass sich der Hund im Gebüsch verfängt

Tabletten (z. B. Bravecto, Simparica, NexGard)

Wirkung: Wird vom Hund geschluckt und verteilt sich im Blut, sodass Zecken nach dem Biss sterben.

 

Vorteile:

  • Sehr zuverlässig und langanhaltend (1–3 Monate)
  • Keine äußeren Rückstände (z. B. kein Fettfilm auf der Haut)

Nachteile:

  • Zecken müssen erst beißen, bevor sie sterben
  • Mögliche Nebenwirkungen (Magen-Darm-Probleme, neurologische Symptome)
  • Rezeptpflichtig

Natürliche Mittel (z. B. Kokosöl, Bernsteinketten, Schwarzkümmelöl)

Wirkung: Setzen auf natürliche Abwehrmechanismen und Geruchsstoffe.

 

Vorteile:

  • Keine Chemikalien
  • Weniger Risiko für Nebenwirkungen

Nachteile:

  • Oft nicht so zuverlässig
  • Muss sehr regelmäßig angewendet werden
  • Keine wissenschaftlich gesicherte Wirkung

Nach einem Zeckenbiss

Falls dein Hund von einer Zecke gebissen wird, entferne diesen am besten mit einer Zeckenzange oder Pinzette vorsichtig. Beobachte in den nächsten Stunden und Tagen die Stelle um eine Infektion zu vermeiden und überprüfe ggf. deinen Zeckenschutz. Sollte dein Hund danach zusätzliche Symptome (siehe unten) zeigen ist ein Tierarzt aufzusuchen.

 

Warum der Zeckenschutz so wichtig ist

Ein Zeckenbiss kann für Hunde harmlos sein, aber auch ernsthafte Krankheiten übertragen. Hier sind die möglichen Risiken:

 

1. Lokale Reaktionen

 

Hautreizungen & Entzündungen

  • Rötung, Schwellung oder Juckreiz an der Bissstelle
  • In seltenen Fällen kann sich ein Abszess (Eiteransammlung) bilden

 

2. Zeckenübertragene Krankheiten

 

Einige Zeckenarten können gefährliche Erreger übertragen:

 

Borreliose

  • Symptome: Fieber, Lahmheit (durch Gelenkentzündungen), Müdigkeit
  • Kann chronisch werden und Organe oder Nervensystem schädigen
  • Impfungen möglich, aber nicht 100 % sicher

Babesiose („Hundemalaria“) – durch Auwaldzecke

  • Zerstört die roten Blutkörperchen → Blutarmut, Fieber, Apathie
  • Ohne schnelle Behandlung lebensbedrohlich

Anaplasmose

  • Symptome: Fieber, Lahmheit, Erbrechen, Blutungsneigung
  • Oft schwer zu erkennen, kann chronisch verlaufen

Ehrlichiose („Mittelmeerkrankheit“) – durch Braune Hundezecke

  • Vorkommen: v. a. in Südeuropa
  • Symptome: Fieber, Schwäche, Blutungen, Immunschwäche
  • Ohne Behandlung oft tödlich

 

3. Blutverlust & Sekundärinfektionen

  • Viele Zeckenbisse gleichzeitig (z. B. bei starkem Befall) können zu Blutarmut führen
  • Offene Wunden durch Kratzen oder Infektionen

 

4. Toxine & Lähmungserscheinungen

Bestimmte Zecken (z. B. Australische Zecke) können ein Nervengift abgeben → Zeckenlähmung (selten in Europa).

 

verfasst von Barbara Fink (c). Der Inhalt basiert auf jahrelanger Erfahrung mit Hunden und Ausbildung und wurde nicht tierärztlich bestätigt.